Wer mit 3 Kindern und Hund unterwegs ist kennt das Problem – irgendwas ist immer dreckig. Die Schuhe, die Fahrräder, die Hundepfoten oder einfach nur die Windschutzscheibe nach der Fahrt durch den Insektenschwarm. Wer nicht aktiv sauber hält hat den Dreck unweigerlich im Mobil, Wohnwagen oder Campingbus. Die Außendusche bietet Abhilfe – aber leider nur im Radius von 200 cm um den Anschluss herum – genau so lang ist nämlich der Schlauch an unserer Duschbrause. Wer flexibel sein will ist auf Handarbeit mit Eimer, Wasser und Schwamm angewiesen. Eine smarte Lösung verspricht hier der KÄRCHER OC3 – der mobile (hoch)Druckreiniger vom Marktführer. Und genau deswegen musste ich diesen einfach testen!
Der Einsatzort
Fehmarn. COVID19 hat uns im Sommer 2020 leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Frankreich war geplant, Dänemark dann als Ausweichziel angesetzt und aufgrund der CORONA-Regelungen haben wir uns zur Sicherheit auf ein innerdeutsches Ziel geeinigt. „Exploring the Homelands“ ist das Motto – und wir besuchen mal wieder unsere geliebte Ostsee – diesmal im Westen! Die Insel zeigt sich bei unserer Ankunft von seiner besten Seite. Strahlende Sonne – Wolkenlos und endlose Fahrradwege. Unsere erste Tour hat 32 km über die staubigen Küstenwege in den Süden der Insel. Zurück am Wohnmobil haben wir den Wind in den Beinen, der uns viel Kraft gekostet hat – und dreckige Fahrräder. 5 Stück. Verstaubt bis in die letzte Ritze!
Ideal um den KÄRCHER OC3 zum Einsatz zu bringen! Bis jetzt habe ich die Fährräder dann immer mit Lappen und Eimer geputzt – oder besser gesagt den Dreck verschmiert. ich erhoffe mir vom OC3 endlich eine mobile Lösung, um Fahrräder, die Vespa, den Hund oder auch das Wohnmobil partiell sauber zu bekommen. Auch unterwegs.
Das Auspacken
Der OC3 wird in einem Karton geliefert – viel auszupacken ist dabei nicht notwendig. Ich habe die Variante Plus gewählt, der im Vergleich zur Standardversion mit 4Litern satte 7 Liter Wasservolumen hat. Außerdem habe ich noch den KFZ Adapter dazu bestellt sowie das Adventure Pack, das mit einer zusätzlichen Bürste die Reinigung aktiv unterstützt und mit einem Ansaugschlauch auch die direkte Verwendung z.B. von einem Wassereimer erlaubt und das Volumen dadurch massiv vergrößert.
Auch das Adventure Pack ist in einem Wellpappe Karton verpackt, einfach auszupacken und direkt zu verwenden. Lediglich die Arretierungen der Box, die platzsparend unterhalb des OC3 Plus angebracht werden kann müssen noch angeknipst werden – ansonsten gibt es keinerlei Montageschritte. Einfacher geht es nicht!
Der KÄRCHER OC3 Plus
Der Wassertank lässt sich einfach durch die Einfüllöffnung von oben befüllen. Die Halterung oberhalb des Tanks ist gleichzeitig Tragegriff und Öffner für das gesamte System. Vor der Befüllung nehme ich den Tank ab, darunter sitz die Spritzdüse inkl. Schlauch. Diese kann einfach durch eine kleine Aussparung am Gehäuse nach außen geführt werden. Danach kommt der Wassertank wieder drauf und das System ist nach Betätigung des einzigen Knopfes an der Vorderseite einsatzbereit. Signalisiert wird dies durch eine LED die leuchtet.
Gesamt macht der OC3 Plus einen soliden, hochwertigen Eindruck. Kompakt, wertig gearbeitet und klein genug um ihn wirklich überall mithin zu nehmen. Ich denke schon daran ihn auch außerhalb unseres Campinglebens zu verwenden – im Garten für die kleinen Arbeiten, bei der Fahrzeugreinigung oder im Herbst bzw. Frühling, wenn unser Hund mal wieder total verdreckt vor dem Auto sitzt.
Die Anwendung
Ich nehme mir also mit dem Startklaren OC3 Plus das Fahrrad meiner großen Tochter vor. Von dem Dunkelgrau des Rahmens oder dem schwarz der Felgen ist nicht viel zu erkennen – einen dicke Staubschicht hat sich die letzten 32 km über alle Oberflächen gelegt. Der mobile Reiniger von KÄRCHER surrt überraschend leise los und sprüht einen kräftigen Strahl Wasser aus der Düse auf das Fahrrad. Leise genug um ihn auch auf dem Stellplatz betreiben zu können – mit genügen Druck um den Dreck wirklich auch zu bewegen und nicht nur zu benetzen.
Ja, es ist kein Hochdruckreiniger, das wird schnell klar. Hochdruck ist etwas anderes. Aber es ist eben auch kein Gartenschlauch. Der Druck reicht aus – ist für mein Empfinden sogar besser als der echte Hochdruck, bei dem ich meistens ein ungutes Gefühl habe wenn ich diesen auf Kette, Lager und Co. richte. Beeindruckend was die Ingenieure von KÄRCHER da aus dem kleinen Gerät rausholen!
Besonders beeindruckt hat mich der KÄRCHER OC3 Plus beim Einsatz an der Trittstufe: Der textilbelag soll den Dreck aus dem Mobil halten und sollte regelmäig gereinigt werden. Der OC3 treibt den Schmutz buchstäblich aus den Fasern!
Das Aufladen
Das erste Fahrrad ist schnell sauber. Jedoch brauchen ich dazu fast zwei Wasserladungen – und dann ist auch der Akku leer. Das liegt vor allem daran das ich ihn vor der ersten Nutzung nicht aufgeladen habe – normalerweise hällt der Akku ca. 15 Minuten bei Dauernutzung und ca. 30 Minuten bei Intervallnutzung. Wir stehen frei – ohne Landstrom – und ich schließe den OC3 Plus via KFZ Adapter an mein Bordnetz an. Die Zeit vergeht – es passiert nichts. Im Geiste gehe ich schon meine Reklamation bei KÄRCHER durch – bis ich dem Rat meiner Frau folge und die Bedienungsanleitung lese. Männer machen das ungern – aber die dort gefunden Informationen helfen durchaus weiter! Das 12v Ladekabel ist nur für den Betrieb am 12v Netz ausgelegt – eine Ladung des OC3 Plus ist damit nicht möglich! Zumindest kann ich weiter reinigen und das solange ich will – meine 390 ah Batterien an Bord bringt der mobile Reiniger aus dem Hause KÄRCHER nicht an seine Grenzen.
Trotzdem würde ich mir die Lademöglichkeit via 12v wünschen. Seine volle Einsatzkraft entfalten der OC3 Plus eben erst wenn er mobil ist und nicht am Kabel hängt. Warum das nicht geht erschließt sich mir leider nicht. Bleibt nur die Möglichkeit den Wechselrichter zu verwenden um ihn zu laden – immerhin.
Das Adventure Pack
Das Zubehörpacket „Adventure Pack“ lohnt sich auf jeden Fall. Zum einen bietet die schwarze Box welche unterhalb des OC3 Plus mit zwei Arretierungen angeklickt wird reichlich Platz nicht nur für die Waschbürste und den Ansaugschlauch, sondern auch für die beiden Kabelsätze (230v & 12v). Somit ist immer alles zusammen und fliegt nicht im Camper umher.
Die Bürste findet direkt bei der Vespa ihren Einsatz – die Mücken und Fliegen die sich am Beinschild wiederfinden lassen sich damit mühelos und rückstandsfrei entfernen. Gerade bei stärkeren Verschmutzungen die nicht nur oberflächlich aufliegen ist diese sehr zu empfehlen. Der Ansaugschlauch ist für den Dauerbetrieb am Stromkabel ein muss. Mit einem 20 Liter Eimer lässt sich dann schon ordentlich was bewegen – mit zwei Eimern kann man ohne Probleme eine halbe Stunde reinigen. Optimal auch für viel Dreck!
Die Kosten
Das Gesamtpaket OC3 Plus (165,70 EUR), Adventure Box (38,98 EUR) sowie der 12v KFZ Adapter (29,23 EUR) schlagen mit 233,91 EUR zu Buche. Der Einstige mit dem 4 Liter Wassertank ohne Zubehör liegt bei 155,96 EUR.
Aus meiner Sicht macht nur der OC3 Plus wirklich Sinn, da die 3 Liter zusätzliches Wassertankvolumen einen großen Mehrwert bieten – und lediglich knappe 10 EUR mehr kosten. Auch die Zubehörbox ist aus meiner Sicht ein Muss, das das zusätzliche Staufach alle Zubehörteile zusammenhält.
Das Fazit
Fahrräder, Stoßstange, Windschutzscheibe, Hund und Vespa. Die ersten Reinigungen während unseres Oststeeurlaubes haben mich überzeugt – nein sogar begeistert! Der OC3 Plus hat nun einen festen Platz in unserer Heckgarage – und wenn mal wieder keine Zeit zum Campen ist in unserem Privatauto für den Hund!
Die Akkulaufzeit mit 15 Minuten reicht für die schnelle Reinigung – ist jedoch zu wenig um größere Arbeiten zu verrichten. Akkuladezeit ist mit 180 Minuten angegeben und verhältnismäßig lang. Ich werde versuchen das passende 12v Netzteil mit der entsprechenden Spannung zu finden um den OC3 Plus während der Fahrt laden zu können – das wäre für mich die ideale Lösung. Ich habe die beiden Netzteile (230v und 12v) durchgemessen – das 12v Netzteil bietet eine geringe Spannung und aktiviert den Ladezyklus dadurch nicht.
Das Gewicht von 2,3 Kilogramm (ohne Zubehör und Wasser) und auch die Abmessungen von ca. 28 x 24 x 26 cm sind optimal für den mobilen Einsatz. Und hier wird auch klar warum die Batterie nur 15 Minuten hält: Das Gerät würde unverhältnismäßig schwer werden und das verlieren was mich von der ersten Minute an überzeugt hat: seine Flexibilität und Handhabbarkeit! Ich ziehe diese der Laufzeit definitiv vor!
Alternativ zur Adventure Box gibt es noch eine Bike Box und eine Pet Box. Bei beiden fehlt aber der Ansaugschlauch und kosten dasselbe – haben jedoch noch Microfasertücher und andere Kleinigkeiten mit im Gepäck (Reinigungsspray, Tierhaarhandschuh). Für mich ist alleine schon wegen dem Ansaugschlauch die Adventure Box alternativlos.
Würde ich den KÄRCHER OC3 wiederwählen? Auf jeden Fall! Er ist tatsächlich das Puzzleteil das mir noch gefehlt hat und bringt endlich mehr Sauberkeit ins Campingleben. Natürlich muss man den Platz dafür habe und auch die entsprechenden Zuladungskapazitäten, aber mit seine kleinen Abmessungen und dem geringen Gewicht findet er praktisch in jedem Campingfahrzeug seinen Platz. Und auch zu Hause eine prima Ergänzung zu dem altbewährten gelben Hochdruckreiniger aus Winnenden.
Alle Detailinformationen zum KÄRCHER OC3 Plus auf der KÄRCHER Website:
KÄRCHER OC3 Plus
Adventure Pack
KFZ 12v Adapterkabel